Max Zentawer Trio

Infos & booking unter Max Zentawer Trio
CD-Pressestimmen
Rocktimes (20. Febr. 2017):
"Reduce To The Max" … ein klasse Name für das Debütalbum von Max Zentawer. Der Freiburger Musiker ist nicht nur Gitarrist und Komponist. Er gibt seine Kenntnis als Dozent diverser Fachrichtungen und an mehreren Instituten auch weiter an Wissbegierige. Unter anderem lehrt/lehrte er am Gitarreninstitut Freiburg, dem International Music Collage Freiburg oder der Allgemeinen Schule der Jazz & Rock Schulen Freiburg. »[…] Durch zahlreiche Auslandsaufenthalte, Gaststudienbesuche und Masterclasses, u. a. bei Mick Goodrick, Jim Hall oder Enrico Rava, vertiefte er seine Kenntnisse. […]«
Darüber hinaus spielte er in der Anthony Braxton Workshop Band und arbeitete zusammen mit John Tchicai. Die fast ausschließlich von Max Zentawer komponierten Stücke sind »[…] für ein Trio konzipiert, die Besetzung, die mich seit meinen musikalischen Anfängen stets inspiriert und beeinflusst hat. […]«
Trio ist dann auch das Stichwort für die Nennung der beiden anderen Musiker. Florian Döling spielt den Kontrabass. Der Künstler betätigt sich als »[…] Komponist, Texter, Arrangeur, Dirigent, Dozent und Lehrer. […]« Er ist in vielen Bereichen der Musik tätig und »[…] 1999 erhielt er für seine Kompositionstätigkeit und Bandarbeit den Zelt-Musik-Festival-Preis. […]« In der Liste der Bands tauchen Namen wie Mallet & Reeds, John Stowell Trio oder Quiet Now auf. Außerdem hat er mit dem Florian Döling Quartet/Sextet seine eigenen Formationen.
Die Rhythmusabteilung vervollständigt Matthias Daneck. Der Schlagzeuger studierte Ende der Achtziger- bis zum Anfang der Neunzigerjahre an der Swiss Jazz School auch bei Billy Brooks und er ist auf über sechzig Plattenproduktionen zu hören. Als Bandleader steht der Gruppe Matthias Daneck’s N.O.W. vor und ihn bringt man zusätzlich in Verbindung mit dem Anne Czichowsky Quartett, South Quartett, Randy Brecker, Jerry Gonzales, Jimmy Woode, Bireli Lagrene oder Ragna Schirmers Händel Projekt.
Einer der zehn Songs trägt den Titel "Admission Free!". Okay, wenn der Eintritt schon frei ist, dann kann man sich ja auch zunächst mit diesem Stück beschäftigen. Mit zupackenden Riffs eröffnet die Combo diesen Track fast schon jazzrockig. Abwechslungsreich serviert uns Max Zentawer Gitarrenläufe der höchst inspirierenden Art. Die Rhythmus-Fraktion treibt das Stück nach vorne und mit einem fließenden Übergang befindet man sich dann in einer etwas ruhiger gestalteten Phase, in der sich Kontrabass sowie Schlagzeug zurücknehmen, aber keinen Deut an Dynamik einbüßen. Klasse!
Der Jazzstandard "Darn That Dream" gehört zu nur zwei Fremdkompositionen auf "Reduce To The Max". Als Lied mit Text von Jimmy van Heusen und Eddy DeLange komponiert, wird dieses Stück zu einer herrlich-balladesken Angelegenheit mit wunderschön-entspannter Instrumentalstimmung. Was uns der Protagonist auf seiner E-Gitarre zu Gehör bringt, sind bezaubernd-attraktive Saitenläufe, bei denen man sich gerne in eine Traumwelt gleiten lässt. Nicht nur hier gib es Kontrabass-Expertisen von Florian Döling. Schon wieder ein Hinhörer!
Mit einem Beatles-Klassiker werden die Covertracks zum Duo. "Black Bird" ist ja bestens bekannt und was das Trio aus der Vorlage macht, ist beeindruckend. Max Zentawer findet ausgesprochen tolle Variationen zum so bekannten Thema des Liedes und Florian Döling zupft am Anfang die Melodie. Man kann nicht anders, als mitzusummen und später übernimmt die Gitarre farbenfroh ebenfalls diesen Part. Diese Interpretation ist dazu gemacht, verdammt oft gehört zu werden.
Aber nicht nur bei diesem Stück lässt der Hörer die Repeat-Taste nicht aus den Augen. Mit dem letzten Track der vorliegenden Scheibe befindet man sich im schillernden Spektrum des großflächig ausgelegten 12-Takters. Mit vielen Feinheiten, auch dem effektvoll veränderten Klang der E-Gitarre, überquert man die Brücke beim "Bosporus Blues" in ziemlich gewagter Weise. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das Max Zentawer Trio befindet sich mit diesen abschließenden sehr aufgeräumten fast fünf Minuten deutlich auf der Gewinnerseite.
Das Titelstück "Reduce To The Max" ist reizvoll swingender Jazz mit einem warm-akzentuierten Groove von Matthias Daneck. Mit dem Einsatz von akustischer Gitarre beziehungsweise der E-Gitarre kreiert Max Zentawer bewundernswert-unterschiedliche Stimmungen. Wem er "Fönig (für V. K.)" gewidmet hat, bleibt im Zusammenhang mit den Informationen zur Scheibe im Nebulösen, aber V. K. darf über dieses musikalische Geschenk definitiv freuen.
Da schaukelt ein Werbeschild mit einer Modern Jazz-Gravur im Wind der Fantasie hin und her. Aber das Max Zentawer Trio steht für mehr. Ein Künstler ist selbstredend davon überzeugt, dass seine Platte ein sehr gelungenes Stück Musik geworden ist. Aber Hand aufs Herz … auf entsprechend positive Reaktionen der Öffentlichkeit hofft man natürlich. Genießen ist angesagt. "Reduce To The Max" ist ein nuancenreiches Album, das nach einem Nachfolger ruft.
Autor: Joachim 'Joe' Brookes
Soultrain Online.de (9. März 2017)
Gemeinsam mit Johannes Wohlleben produzierte Max Zentawer die zehn überwiegend selbst komponierten Stücke des Albums (CD) mit einem gesunden Augen- und Ohrenmaß für warme, geschlossene Klangräume, die Erdverbundenheit ebenso ehren wie die Liebe zu fließenden und nicht allzu verkopften Jazz-Schmeicheleien.
Immer wieder klingt das Album so regelrecht beschwingt und nimmt die ruhigeren Momente aus akustischer Gitarrenmusik, um dem Album sozusagen seinen vibrierenden Fugenkitt zu geben: „Reduce To The Max“, das seinen Namen übrigens nicht umsonst trägt (das Innere der CD klärt auf), macht das zu einem immens melodischen, dahingleitenden, kurzweiligen, schlicht schönen Jazz-Album, das man auch genießen kann, wenn man denn der Jazz-Thematik grundsätzlich skeptisch gegenüber steht.
Das dem Albumtitel angemessen gestaltete Äußere des Albums (einmal mehr: der CD) bestätigt die spielerische Wohligkeit und Einigkeit und das automatisch und wie selbstverständlich mitgelieferte Moment des Augenzwinkerns und unterstreicht die musikalische aber auch ideologische Wertigkeit des unprätentiösen, sympathischen „Reduce To The Max“-Albums des Max Zentawer Trios.
Zwei findige Coverversionen, darunter „Black Bird“ der Beatles (der SOUL TRAIN berichtete) runden „Reduce To The Max“, das neue, erste Album vom Max Zentawer Trio, ab und zeigen, wie einfach es klingen kann, Jazz mit Zeitgeist als E-Musik als auch und gleichzeitig als U-Musik laufen zu lassen. Schöne Sache.
© Holger S. Jansen
Badische Zeitung (14. März 2017)
Als Dozent ist Max Zentawer in Freiburg seit langem ein Begriff, als feinfühliger Gitarrist des Brasil-Trios Saudade Nova ebenfalls. Nun legt der Saitenmeister seine Debüt-CD mit einem augenzwinkernden Namen vor, dessen Paradoxon hier erfüllt wird: Einerseits spielt Zentawer stets entspannt und bedient sich auch fast kindlicher Melodik, andererseits verfügt er über ein Maximum an Ausdrucksmöglichkeiten. "Je Pense À Vous" auf der akustischen Gitarre verbindet hintergründig ein Django Reinhardt-Feeling mit Modern Jazz, die "Spiral Connections" erinnern mit rasanter Dreierrhythmik auf der Elektrischen und dem unterschwellig sich steigernden Strudelfaktor aus den Drums von Matthias Daneck phasenweise an John Scofield. Herrlich balladesk gestaltet er "Darn That Dream" aus, "Palmizana" ist erfüllt von eigenwilliger Bossa-Harmonik und einem sagenhaft trockenen Bass-Solo Florian Dölings. Als Kabinettstückchen des feinen Old-School-Swings ist das Titelstück angelegt, eine träumerische Märchenlandschaft mit rundem, fast zärtlichen Ton entsteht im liedhaften "Der Fönig". Kongenial ausmusizierter Trio-Jazz mit vielen stilistischen Seitenpfaden.
Autor: Stefan Franzen