Mallets & Reeds

Pressefoto Mallets & Reeds

Der Vibraphonist Michael Kiedaisch (mallets, engl.= Schlägel) und der Saxophonist und Bassklarinettist Matthias Stich (reeds, engl. = Blättchen) begannen ihre Zusammenarbeit im Duo. Die klanglich reizvolle und seltene Besetzung Vibraphon / Saxophon bzw. Bassklarinette, verlangt spieltechnisch höchstes Niveau und Flexibilität. Ausgehend von dieser Herausforderung komponierten oder arrangierten beide Musiker dafür passende Stücke, ausnahmslos Eigenkompositionen. Später wurde das Duo mit Kontrabass (Florian Döling) und Schlagzeug (Matthias Daneck) zum Quartett und damit um weitere Spielvarianten erweitert.

So entstand ein kammermusikalisch geprägtes Programm, wechselweise Duo- und Quartettstücke, basierend auf farbenreicher Harmonik, versehen mit lyrischen Melodien, durchpulst von lebendiger Rhythmik und ausgearbeitet mit ideenreichen Improvisationen.

Der Titel „Nightsongs“ deutet auf stimmungsvolle Klangbilder hin. So hat jedes Stück eine eigene Charakteristik, die sich dem Hörer auch ohne weitere Worte erschliesst...

- Kammermusik-Jazz par exellence.

Weitere Infos & booking: www.michaelkiedaisch.de & www.matthiasstich.de

CD-Pressestimmen

www.track4.de 4.9.08

Eine tendenziell leisere Mixtur von Stücken stellt sich uns mit der CD „Nightsongs“ des Duos Michael Kiedasch/ Matthias Stich vor, wobei ersterer hier am Vibraphon der andere mit Sopran- und Altsaxophon sowie Bassklarinette zu hören ist. Dazu gesellt haben sich für einige Kompositionen dieser Aufnahme Florian Döling am Kontrabass und Matthias Daneck am Schlagzeug.

Die selten zu hörende und überaus interessante Kombination mit Vibraphon beschert uns  Stücke die alle ihre besondere Atmosphäre schaffen und zu den verschiedenen Klangbildern unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen in der Lage sind. Hier ist alles dabei, von sehnsuchtsvoll-wehmütig über fließend starke Improvisation bis zu Augenblicken in denen die Luft im reinem Klang zu zittern scheint. Dann wieder bringt das Vibraphon burleske Elemente ins Spiel, die sich aber nie aufdrängen und deren Clownerie einen heiter charmanten Eindruck hinterlässt.

Bisweilen meint man unter einem regenverhangenen Himmel spazieren zu gehen wie in dem programmatisch benannten Stück „Kleiner ruhiger Fluss“, dann wieder steht man in einer kühlen neonbeleuchteten Bar, die geheimnisvoll-warme Musik dominierend und pulsierend, wie in „Patience“. Aber auch Improvisationen von vitaler Kraft und lebendiger Rhythmik, in denen dann Schlagzeug und Bass zu ihrem Recht kommen werden hier geboten.

Michael Kiedaisch der instrumental nach dem Musikstudium im Bereich Schlagzeug, den Schwerpunkt Vibraphon und Marimbaphon gewählt hat, ist in seinen eigenen Projekten vorrangig mit Freier Improvisation, Modern Jazz, Neuer Musik und Weltmusik beschäftigt. Darüber hinaus zeichnet er verantwortlich für die Musik zu vielen Theater- und Tanztheaterproduktionen.

Matthias Stich arbeitet mit den verschiedensten Jazzensembles sowie einem Eigenen. Zusammenarbeit mit Symphonieorchestern ist für ihn kein Fremdwort, ebenso die mit „Ensemble Modern“/ Frankfurt, Kölner Musikfabrik und Ensemble „Ascolta“/ Stuttgart. 1993 Jazzpreis Baden-Württemberg.

Die Beiden bzw. Vier öffnen uns hier einen musikalischen Fächer, der in jeder Abteilung etwas Neues zu bieten hat und uns je gespannt aufs nächste Stück warten lässt. Langeweile kommt hier nicht auf.

Jens Munk

Audio 11/08

„Fest und klar intoniert Matthias Stich auf „Nightsongs“ (Neuklang/Sunny Moon) entweder im bezaubernden Duett mit dem Vibrafonisten Michael Kiedaisch oder als Solist eines Quartetts. Der Klang der Schläge auf die Metallplatten und der tönenden Luftsäule bilden in den kammermusikalischen Titeln wundervolle Kontraste.“

Werner Stiefele

Jazzthing 11/08

Manch einer wird sich nach der Verkostung von „Nightsongs“ fragen, warum Mallets & Reeds nicht häufiger gemeinsame Sache machen. Liegt es am überproportionierten Ego, das sowohl Vibrafonisten wie auch Saxofonisten zwangsläufig in der klassischen Hierarchie zur Schau stellen müssen, um überhaupt überleben zu können? Michael Kiedaisch und Matthias Stich kennen ihre Rollen genau und lassen einander gerade deshalb zu. Ein kongeniales Duo, das offenbar auch menschlich funktioniert, alle persönlichen Eitelkeiten hintanstellt und das Kunststück fertig bringt, sogar bei der Begleitung des jeweils anderen zu glänzen. Dazu braucht es Vielseitigkeit und Flexibilität, vor allem in kompositorischer Hinsicht. Der Vibrafonist Kiedaisch und der Bläser Stich (Sopran-, Altsaxofon und Bassklarinette) agieren als Doppel mit überraschenden Finten und genialen instrumentalen Passierschlägen. Wenn die eigene Trickkiste nicht mehr ausreicht, holen sie sich einfach Verstärkung, vergrößern sich zum Quartett, in dem Bassist Florian Döling sowie Drummer Matthias Daneck einen dichten Rhythmusteppich knüpfen. Darauf tänzeln die beiden dann im Zehenspitzengang, höchst effektiv, virtuos und farbenreich. Antizipation als Stilmittel. Ein erfrischender Kontrapunkt zum zeitgeistigen Kultur-Autismus. rk